Sinzig ist Fairtrade-Stadt
Seit 2015 gehört Sinzig zu den über 900 Fairtrade-Städten in Deutschland und den über 2.000 Fairtrade-Städten weltweit. Sinzig setzt sich mit der Fairtrade-Kampagne also seit nunmehr 10 Jahren für einen gerechten Welthandel ein. Um diesem Titel gerecht zu werden, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Eine Steuerungsgruppe aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Fördervereins Fairer Handel Sinzig e.V., der Zivilgesellschaft, des Handels, der Schulen, der Kirchen und weiterer Institutionen informiert die Bürgerinnen und Bürger über den Fairen Handel und führt zu diesem Zwecke verschiedenen Informationsveranstaltungen und weitere Aktionen durch. Alle zwei Jahre wird durch Fairtrade Deutschland geprüft, ob die Stadt die Anforderungen weiter erfüllt und damit den Titel "Fairtrade-Stadt" weiterführen darf.
Was bedeutet Fairer Handel?
Der Faire Handel hat sich in den 1970er Jahren auf Initiative kirchlicher Jugendgruppen gebildet, die den Welthandel als ausbeuterisch und ungerecht gegenüber den Produzentinnen und Produzenten im globalen Süden erkannten. Zuerst ging es hauptsächlich um den Kaffeehandel, was sich aber im Laufe der Zeit auf sehr viele Produkte erweitert hat. Mittlerweile gibt es einen etablierten Fairen Handel, der auf drei Säulen beruht: Soziales, Ökologie und Ökonomie.
Die drei Säulen des Fairen Handels
1. Säule: Stärkung und Schutz der Produzentinnen und Produzenten durch
- Organisation in demokratischen Gemeinschaften (bei Kooperativen)
- Förderung gewerkschaftlicher Organisation (auf Plantagen)
- Geregelte Arbeitsbedingungen
- Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit
- Diskriminierungsverbot
2. Säule: Schutz der Umwelt mittels:
- Umweltschonendem und klimaangepasstem Anbau
- Schutz natürlicher Ressourcen
- Verbot gefährlicher Pestizide
- Kein gentechnisch verändertes Saatgut
- Förderung des Bio-Anbaus durch den Bio-Aufschlag
3. Säule: Verbesserung der Handelsbedingungen durch:
- Bezahlung von Fairtrade-Mindestpreis und Fairtrade-Prämie
- Nachweis über Waren- und Geldfluss
- Richtlinien zur Verwendung des Siegels
- Transparente Handelsbeziehungen
- Vorfinanzierung
Fairer Handel wirkt!
Mittlerweile arbeiten ca. 2 Millionen Kleinbauernfamilien in über 70 Ländern für den Fairen Handel. Über 37.000 Produkte sind weltweit mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet und geben den Käuferinnen und Käufern damit die Sicherheit, ein sozial, ökologisch und ökonomisch verantwortungsvolles Produkt zu kaufen. Von Jahr zu Jahr steigt der Umsatz von fair gehandelten Waren. Faire Waren finden sich in Weltläden und im örtlichen Handel. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann ganz einfach beim Einkauf zu einem gerechten Welthandel beitragen.
Sinzig setzt sich für den Fairen Handel ein!
Die Stadt Sinzig unterstützt den Fairen Handel und verwendet weitgehend Produkte mit entsprechenden Siegeln. Zudem hat sie die Resolution „Kommunen für ein starkes Lieferkettengesetz“ unterzeichnet und die Friedhofssatzung derart geändert, dass keine Grabsteine mehr aus schlimmster ausbeuterischer Kinderarbeit auf den Sinziger Friedhöfen verwendet werden dürfen. Beim Kauf eines Grabsteines sind heimische Produkte oder Steine mit Zertifikat wie „Xertifix“ oder „Fair Stone“ empfehlenswert. Die Steinmetz-Betriebe informieren dazu.
Weitere Informationen zum Fairen Handel, den Angeboten Fairer Waren vor Ort und den Aktionen finden sich auf der Homepage des Fördervereins Fairer Handel Sinzig e.V..